Erstes Bürgerkerngruppentreffen

(Neuwirth Zorneding, 26.09.2020)

Das erste Treffen kann dankenswerterweise ‚in Persona‚ stattfinden, da wir uns einander ja schließlich auch noch alle fremd sind! Philipp Barthel und Nadine Bethge (DUH) heißen uns alle herzlich willkommen und sorgen durchweg für gute Stimmung und die Koordination des Treffens. Sören Schöbel-Rutschmann und Michael Schmölz (TUM) sind für unsere Wissensbildung zuständig. Und Valentin Leschinger (MSH) sitzt als stiller Beobachter und Umweltpsychologe erst mal dabei und führt Protokoll.

Gleich am Anfang bei der Vorstellungsrunde eine erfreuliche Erkenntnis: Die Beteiligten der Bürgerkerngruppe kommen aus den unterschiedlichsten Gemeinden und Ecken des Landkreises, es sollte also keine benachteiligte Region geben 😉 !

Spaß beiseite… Es dauert gar nicht lange und aus einer kurzen Einführung entbrennt schon eine konstruktive aber unglaublich weit gefächerte Diskussion, die den Tagesplan gleich am Anfang schon zu sprengen droht:

Bedeutet Energiewende auch CO2-Neutralität? Wie sehr widersprechen sich Klimaschutz und Umweltschutz? Ist 2030 eine realistische Zielsetzung? Wenn seit 12 Jahren nichts passiert ist, wieso sollten wir jetzt etwas ändern können? Wie sollen wir das Projekt konkret umsetzen? Wie stellt man eine Kommunikation mit möglichst vielen Bürgern her?

Es gibt auf kaum eine dieser Fragen eine simple Antwort. Dennoch finden wir dabei schnell Folgendes für uns heraus:

Wir wünschen uns bei diesem Projekt:
  • Uneingeschränkte Offenheit nach Außen
  • Es sollen vorhandene Konzepte im LK EBE erfragt und miteinbezogen werden. Ebenso Kritik, Hürden und Bedenken!
  • Das Standortkonzept soll sich im Dialog mit den Bürgern entwickeln und verschiedene Perspektiven einholen
  • wir wollen auch junge Leute erreichen!  z.B. über Schulen
  • absolute Nachvollziehbarkeit unserer Überlegungen zu konkreten Standorten
Anschließend folgt der Wissensdialog:

Sören und Michael überschütten uns mit Informationen und Zahlen zum Stromverbrauch in Ebersberg. Alles wird von uns kritisch beäugt und hinterfragt. Sie stehen uns tapfer Rede und Antwort bis auch die letzte Unklarheit beseitigt ist und wir uns imstande sehen, das Gelernte auch nach Außen tragen zu können.

Das nächste große Thema ist der Flächenbedarf im Vergleich zum Energiegewinn von erneuerbaren Energien. Also z.B. wie viel Hektar Anbaufläche für Mais wird benötigt, damit eine Biogasanlage die gleiche Menge Energie erzeugt wie ein 250m hohes Windrad? Und viele weitere Fragen…

Mein Fazit vom ersten Treffen:

Ich bin wie erschlagen, als ich mich auf den Heimweg mache. Erschlagen aufgrund der Informationsflut, aber auch weil den ganzen Tag kreative Ideen und interessante Diskussionen im Raum hin und her geflogen sind wie PingPong-Bälle. Obwohl unser Ziel der Energiewende 2030 unerreichbar weit weg scheint, ist bei mir auch Hoffnung da. Hoffnung, die vor allem auf den Statistiken beruht, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung erneuerbare Energien befürwortet und. Auch in der eigenen Umgebung. Hoffnung, dass es auch in unserem Landkreis so ist und dass genug Verständnis für die Dringlichkeit dieser Thematik da ist.

Lea
Author: Lea

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