Das Thema Erneuerbare Energien zieht oft die Frage der Wirtschaftlichkeit nach sich. Meistens ist hier die finanzielle Rentabilität gemeint, also ob der Verkauf des erzeugten Stroms die Kosten der Anlage deckt und zusätzlich Gewinn erwirtschaften kann.
Es ist nicht zu leugnen, dass jetzt Geld investiert werden muss. Und der Strompreis am deutschen Strommarkt diese Kosten bisher nicht alleine zu decken vermag. Daher gibt es die Unterstützung durch die EEG-Förderung. Die Frage ist aber eben, was passiert, wenn die ausläuft. Allerdings gibt es, wenn man ausschließlich die finanzielle Seite beleuchten möchte, einige weitere Aspekte, die oft übersehen werden. Das sind vor allem die langfristigen Auswirkungen.
Flo – ebenfalls ein Mitglied der BüKE Gruppe – brachte vor kurzem folgenden passenden Vergleich: Man überdenke die Neuanschaffung eines Autos. Das Alte fährt zwar noch, doch man ist sich bewusst, dass die nächsten Jahre viele Reparaturzahlungen anstehen werden. Also investiert man in ein neues Auto. Zu diesem Zeitpunkt eine teure Angelegenheit – auf weite Sicht jedoch die billigere Lösung.
Ebenso verhält es sich mit unserer Stromerzeugung. Die alten Technologien funktionieren noch. Allerdings müssen die Endlager für Atommüll noch über viele Jahrtausende gesichert und finanziert werden. Öl-, Gas-, und Kohlepreise werden langfristig steigen, denn als endliche Ressourcen wird hier die Förderung immer aufwendiger. Und auch die Kosten des Gesundheitssystems aufgrund von direkten gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung werden selten in die Kostenrechnung miteingebracht.
Der wichtigste Punkt ist hier aber sicher der Vergleich mit den Kosten, die der Klimawandel uns bescheren wird. Beispielsweise durch Hochwasserschutzmaßnahmen, Ernteausfälle, Schutz von Küstenstädten vor dem Meeresspiegelanstieg, Versicherungsschäden und vieles mehr. Vergleicht man diese Kosten mit den Investitionen, die es jetzt benötigt, um den Klimawandel einzubremsen, zeigt sich, dass es bei weitem billiger ist, jetzt in regenerative Energien zu investieren (Quelle: https://www.nature.com/articles/s41467-019-13961-1). Und zwar je schneller desto billiger.
Bevor beim alten Auto die Bremsen versagen und es zu einem Unfall kommt.
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