Es ist wichtig, dass bei dem Errichten von Windenergieanlagen (WEA) der Schutz der AnwohnerInnen ernst genommen wird. Daher haben Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, wie der Umweltpsychologie, Nachhaltigkeitsforschung oder Verhaltensforschung, es sich zur Aufgabe gemacht, die Wirkungen von WEA auf Anwohner zu erforschen. Zentrale Frage ist: Führt mehr Abstand zu mehr Akzeptanz?
Die Studie:
Dabei wurden AnwohnerInnen anhand von Fragebögen zu deren Empfinden und Symptomen befragt, die auf WEA zurückzuführen sind. Es stellte sich heraus, dass der objektiv gemessene Abstand zu WEA nicht erklärt, ob sie von den Bewohnern positiv oder negativ wahrgenommen werden. Genauso verhielt es sich mit der oft befürchteten Geräuschbelästigung. Dass sie mit zunehmender Nähe größer wird, ließ sich nicht nachweisen. Dagegen wurden sogar andere Schallemissionen, wie beispielsweise der Verkehr, als durchaus stresswirksamer eingestuft.
Wie sich nun die Akzeptanz von WEA besser erklärt, ist durchaus komplexer als der gemessene Abstand von einer WEA zur Haustür. In der Tat sind es verschiedene Faktoren, die zusammenspielen. Teilhabe der BürgerInnen an den Entscheidungen und mehr Transparenz sind nur zwei davon.
Und dennoch: Treten Beschwerden auf, werden sie nicht als rein „psychologisch“ abgehakt. Im Gegenteil, ihnen wird auf den Grund gegangen. So verbessert sich der technologische Standard der WEA fortlaufend, indem zum Beispiel Lichtreflexionen durch andere Farbanstriche unterbunden werden. Auch die sogenannten Immissionsschutzrichtlinien regulieren, dass AnwohnerInnen keinen schädlichen Umweltwirkungen ausgesetzt sind. Beispielsweise darf der Schattenwurf eines Windrades auf ein Grundstück nicht mehr als 30 Minuten am Tag bzw. 30 Stunden im Jahr überschreiten.
Unser Schlussfazit:
Gegen Ende der Präsentation gelangen wir zu einer Schlussfolgerung: Die Windenergie erhebt keinen Anspruch auf „Perfektion“. Im Gegenteil: Bedenken und Probleme stimulieren Innovationen und sind maßgebend für die Weiterentwicklung neuer Technologien.
Das ist eine knappe Zusammenfassung der Studie „Mehr Abstand – Mehr Akzeptanz“. Falls Du mehr dazu lesen willst, findest Du hier das ausführliche Handout zur Studie.
In dem vorliegenden Standortkonzept ist die Problematik der Stromverbindung von Windrad oder PV Anlagen zum Netz nicht erwähnt. Dabei dürfte die Art und der Verlauf dieser Verbindung eine bedeutsame Rolle spielen. Schliesslich will keiner einen grossen Strommast vor der Haustür haben oder Hochspannungs Leitungen in nächste Nähe.